Religion
Im Religionsunterricht begleiten wir Kinder und Jugendliche durch die Schulzeit bis zum Erwachsenwerden. Auf diesem Weg haben die Schülerinnen und Schüler viele Fragen. Im Religionsunterricht gehen wir gemeinsam diesen Fragen nach.
Auf der Grundlage der christlichen Botschaft schaffen wir dabei Raum für ihre Erfahrungen und Hoffnungen, aber auch für ihre Zweifel und Suchbewegungen.
Dadurch werden sie ermutigt, persönliche Standpunkte zu entwicklen - und Antworten auf die großen Fragen des Lebens zu finden.
Getaufte Kinder und Jugendliche besuchen den Religionsunterricht ihrer Kirche. Bei der Einschulung geben die Eltern an, welcher Kirche ihre Tochter oder ihr Sohn angehört. Die Schule organisiert dann die Lerngruppen. Gerne können Kinder und Jugendliche, die keiner Kirche angehören, den evangelischen oder katholischen Religionsunterricht besuchen. Das entscheiden die Eltern, die in diesem Fall einen Antrag bei der Schulleitung stellen können. Die Religionslehrkräfte stehen hierbei gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.
Kinder und Jugendliche fragen nach Gott, dem Glauben und dem Sinn menschlichen Lebens. Der Religionsunterricht sucht mit ihnen gemeinsam nach Antworten. Denn diese Fragen gehören zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit und bieten die Chance der religiösen Bildung.
Wer bin ich?
Der Religionsunterricht begleitet die Schülerinnen und Schüler vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter. Er ermöglicht ihnen, die eigene Persönlichkeit zu festigen, LEBENSPERSPEKTIVEN zu entwickeln und sich eine eigene Meinung zu religiösen Fragen zu bilden.
Was glaube ich?
Schülerinnen und Schüler fragen: „Gibt es Gott? Was hat Gott mit mir zu tun?“ Im Religionsunterricht begegnen sie Lehrkräften, die offen für ihre FRAGEN sind und sich mit ihnen gemeinsam auf den Weg nach möglichen ANTWORTEN machen. In diesem Zusammenhang erschließen sie sich die Bibel und befassen sich mit der christlichen Tradition von ihren jüdischen Wurzeln bis zur Kirche heute.
Was glauben die anderen?
Im Schulalltag begegnen die jungen Menschen Mitschülerinnen und Mitschülern mit unterschiedlichen Glaubens- und Lebensvorstellungen. Der Religionsunterricht trägt dazu bei, einander mit RESPEKT und TOLERANZ zu begegnen. Die Jugendlichen werden sich dabei auch ihrer eigenen IDENTITÄT bewusst.
Wie gelingt Gemeinschaft?
Im Religionsunterricht nehmen die Schülerinnen und Schüler die Menschen um sich herum aufmerksam wahr. Sie werden sensibel für die Besonderheiten und die Bedürfnisse der anderen und ermutigt, im Sinne der NÄCHSTENLIEBE zu handeln.
Darf ich alles, was ich kann?
Der technische und medizinische Fortschritt mit seinen scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten fordert ETHISCHES NACHDENKEN. In Auseinandersetzung mit der christlichen Botschaft werden Kinder und Jugendliche zum verantwortlichen und ACHTSAMEN UMGANG mit Mensch und Natur angeregt.
Wie wird die Zukunft gut?
Klimawandel, Krieg und der achtlose Umgang mit den Energiereserven und Ressourcen unserer Erde stellen uns vor große Herausforderungen. Der Religionsunterricht eröffnet einen Blick auf die wunderbare Vielfalt der Schöpfung und die weltweite Verbundenheit der Menschen. Daraus entwickeln die Jugendlichen Ideen und Perspektiven für eine LEBENSWERTE ZUKUNFT, die sie selbst gestalten können.
Kann mein Leben Tiefe gewinnen?
In spirituellen Angeboten wie MEDITATION und GEBET, GOTTESDIENST und EINKEHRTAGEN entdecken die Heranwachsenden, dass Menschsein mehr ist als Leistung und Konsum. Sie gewinnen Zugang zu inneren KRAFTQUELLEN, die dem Leben Tiefe geben können.

Am Gymnasium Roth arbeiten die Fachschaften für evangelische und katholische Religionslehre seit vielen Jahren eng zusammen. Dies zeigt sich vor allem an gemeinsam durchgeführten Fachsitzungen, Unterrichtsgängen, Exkursionen und den ökumenisch gestalteten Schulgottesdiensten und Andachten - auch in digitaler Form.
Religionslehrkräfte am Gymnasium Roth:
- Caroline Gaßmann (kath.)
- Friederike Gosdzinski (ev. Fachschaftsleitung, Schulseelsorge)
- Dr. Rudolf Kleinöder (ev.)
- Patrick Müller (kath. Fachschaftsleitung)
- Rosemarie Mutschler (ev.)
- Kerstin Stockmann (ev.)
- Carina Wacker (ev.)
Das Schuljahr wird eingerahmt von Anfangs- und Schlussgottesdiensten, die von den Religionslehrkräften gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern gestaltet und in langer Tradition ökumenisch abgehalten werden.
Für unsere neuen Fünftklässler findet in der ersten Schulwoche ein Anfangs- und Willkommensgottesdienst im kleineren Kreis statt, in dem die Gemeinschaft und der Zusammenhalt, aber auch die Wichtigkeit jedes Einzelnen im Vordergrund stehen.
Mit einem festlichen Gottesdienst verabschieden wir jedes Jahr auch unsere Abiturientinnen und Abiturienten in einen neuen Lebensabschnitt und wünschen ihnen, dass Gottes Segen sie begleitet.
Aufgrund der Sanierungsmaßnahmen an unserer Schule ist unser einladend gestalteter Raum der Stille vorübergehend zu einem virtuellen Raum auf Mebis geworden.
Zuvor machte er in über fünf Jahre langer Nutzung die wöchentlich stattfindende sog. Stille Pause zu einer festen Institution am Rother Gymnasium. Auch für kleinere Unterrichtsprojekte konnte der Raum dienen sowie für die mittlerweile schon traditionelle „Startschuss-Abi-Andacht“ am Tag der ersten schriftlichen Abiturprüfung.
Vor allem während und aufgrund der Corona-Pandemie hat die Fachschaft Religion unseren Schülerinnen und Schülern zahlreiche Impulse und Andachten in digitaler Form zur Verfügung gestellt, um die ausgefallenen Präsenzveranstaltungen wenigstens etwas zu kompensieren. So gibt es beispielsweise während der Advents- und der Fastenzeit wöchentlich neue Angebote zum Innehalten und zum Weiten des Blicks.
Gemeinsam mit dem Fach Ethik unternehmen wir für alle Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen eine Exkursion nach Georgensgmünd. Der eindrucksvolle jüdische Friedhof, der heute fast 1800 Grabsteine zählt, wurde im 16. Jahrhundert angelegt und entwickelte sich bald zum Bezirksfriedhof für viele weitere jüdische Gemeinden im Umkreis.
Die kompetenten Gästeführer vor Ort geben unseren Schülerinnen und Schülern tiefe Einblicke in die jüdische Kultur unserer Heimat, wozu auch das Taharahaus am Friedhof zur rituellen Waschung der Leichen vor der Bestattung sowie die Räume der Synagoge mit der angrenzenden Mikwe, dem Ritualbad, gehören.
Nachdenklich stimmen jedes Mal aufs Neue die vielen Überwachungskameras an den Einrichtungen sowie das eindrucksvolle Denkmal im Gedenken an die ermordeten Juden der Georgensgmünder Gemeinde auf dem Vorplatz der ehemaligen Synagoge.
Regelmäßig werden auch P- und W-Seminare angeboten, die von unseren Schülerinnen und Schülern gerne gewählt werden.
Hier eine Übersicht aus den letzten Jahren:
- Ende des Lebens
- Religion und Gewalt
- Medienethik
- Religion und Politik
- Fair-Trade-School
- Religion in der Rock- und Popmusik
- Medizinethik
- Religion und Film
- Unerklärliche Phänomene
- Leben mit Handicap
- Planung und Durchführung einer Kinderfreizeit
- Unsere Reise auf dem Jakobsweg
Im Rahmen des P-Seminars „Unsere Reise auf dem Jakobsweg“ flogen nach knapp einem Jahr Planung und Vorbereitung elf Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Carina Wacker und Patrick Müller nach Bilbao im spanischen Baskenland, um eine Woche lang auf dem Camino del Norte zu pilgern. Endstation war nach sechs Tagen und ca. 120 km die Küstenstadt Santander.
Für alle Teilnehmenden war diese Woche eine einzigartige Erfahrung, die vielfältige Eindrücke - sowohl wunderschöne Landschaften als auch gastfreundliche und offene Menschen - hinterlassen hat: Wenn sich die Etappe zieht, die Hitze brennt und das Wasser knapp wird, trägt einen der Weg fast wie von selbst zum Ziel. Man läuft einfach, setzt einen Schritt vor den anderen und wird sich bewusst, wie wenig man doch braucht, um glücklich zu sein: Natur, Gespräche, Gedanken. Diese und ähnliche Erfahrungen als Auszeit von unserer hektischen durchökonomisierten Leistungsgesellschaft wünschen wir noch vielen weiteren Schülergenerationen.