Deutsch
„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“
Ludwig Wittgenstein (1889-1951)
Selbstverständnis des Fachs
Deutsch ist ein Leitfach gymnasialer Schulbildung. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Bildungsziele des Gymnasiums und zur Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler bis zur Allgemeinen Hochschulreife. Wichtig ist dieser Beitrag, weil im Mittelpunkt des Faches ein unabdingbares Zeichen des Menschseins steht: die Sprache. Sprache ist und bleibt das zentrale Mittel zur Verständigung in unser Lebenswelt. Das Beherrschen von Sprache in Wort und Schrift ermöglicht Selbstbestimmung, Welterschließung, Toleranz und Teilhabe am kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Geschehen. (Quelle: LehrplanPlus für das Fach Deutsch)
Inhalte und Ziele
Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Im Fach Deutsch wollen wir am Gymnasium Roth unseren Schülerinnen und Schülern in den Bereichen Sprechen und Zuhören, Lesen – mit Texten und weiteren Medien umgehen, Schreiben sowie Sprache untersuchen und reflektieren all jene Kompetenzen vermitteln, die ihnen als Schüssel erfolgreich Türen für Studium, Beruf und privates Leben öffnen können.
Wir Deutschlehrkräfte möchten die jungen Menschen an unserer Schule fit für die Zukunft machen, indem wir sie lehren, mit geschriebener und gesprochener Sprache differenziert und kreativ umzugehen. Wir wollen sie animieren, lesend die Vielfalt menschlichen Lebens zu erfahren. Wir schulen ihre Medienkompetenz und befähigen sie zu einer verantwortungsvollen, reflektierten Nutzung und Gestaltung moderner Medien.
Eine ausführliche Darstellung der Bedeutung des Fachs Deutsch sowie den aktuellen Lehrplan finden Sie hier: www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/gymnasium/deutsch
Leistungsnachweise / Schulaufgaben
Die aktuellen Schulaufgabenformen für die jeweiligen Jahrgangsstufen finden Sie hier als PDF-Dokument (wird aktualisiert).
In der 9. Jahrgangsstufe wird ein schriftlicher Leistungsnachweis durch die mündliche Schulaufgabe Debatte ersetzt. Näheres zur Prüfungsform Debatte erfahren Sie hier: PDF herunterladen
In den Jahrgangsstufen 6 und 8 ist jeweils zu Beginn des Schuljahres der bayernweite zentrale Jahrgangsstufentest verpflichtend. Informationen und Übungsmöglichkeiten zu den Jahrgangsstufenarbeiten bietet die Seite des ISB: www.isb.bayern.de/gymnasium/leistungserhebungen/jahrgangsstufenarbeiten-gymnasium/deutsch
Schulbuch
Als Lehrwerk wird in allen Jahrgangsstufen das „Deutschbuch“ von Cornelsen eingesetzt. Das Buch ist auch als E-Book erhältlich.
„Lehre tut viel, aber Aufmunterung tut alles“
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Eines der wichtigsten Ziele des Deutschunterrichts am Gymnasium Roth ist die Förderung der Lesekompetenz. Dass Lesen und Literatur aber vor allem auch ein großer Genuss sind, möchten wir unseren Schülerinnen und Schülern mit einem breiten Angebot an Projekten und Unternehmungen vermitteln.
Im Folgenden erhalten Sie einen kleinen Überblick über die Leseförderung sowie die schulischen und außerschulischen Aktivitäten im Fach Deutsch.
Die Schulbibliothek als alltäglicher Ort der Leseförderung
Obwohl unsere Schulbibliothek während der Umbauphase des Gymnasiums in einen kleineren Raum umziehen musste, ist sie dennoch täglich für alle Schülerinnen und Schüler geöffnet. Während der Pausen schmökern die Jüngeren in aktueller Kinder- und Jugendliteratur, während die Älteren sich an PC-Arbeitsplätzen für Präsentationen vorbereiten oder im Arbeitsbereich für Klausuren lernen können.
Lesestunden in der 5. Jahrgangsstufe
Seit Jahren ist die wöchentliche Lesestunde fester Bestandteil des Unterrichts aller Fächer in der 5. Jahrgangsstufe. Einmal pro Woche wählen die Schülerinnen und Schüler aus einem breiten Angebot an Kinder-/Jugendromanen und Sachbüchern aus und lesen eine Stunde pro Woche darin. Wie genau die Lesestunde abläuft, erfahren Sie hier: Lesestunden in der 5. Jahrgangsstufe
Welttag des Buches in der 5. Jahrgangsstufe
Auf Initiative des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der Stiftung Lesung werden anlässlich des Welttages des Buches unter dem Motto „Ich schenk dir eine Geschichte“ jährlich ca. eine Million Bücher für Schülerinnen und Schüler der 4. und 5. Klassen gestiftet, um ihnen Freude am Lesen zu vermitteln. Auch die 5. Klassen des Gymnasiums Roth nehmen regelmäßig an dieser Aktion teil, lernen damit eine Buchhandlung vor Ort kennen und nehmen eine spannende Geschichte mit nach Hause. Einen Bericht über den Besuch in der Buchhandlung können Sie hier nachlesen: Besuch in der Buchhandlung
Märchenprojekt in der 5. Jahrgangsstufe
Damit Geschichten greifbar werden, arbeiten die Fachschaften Deutsch und Kunst regelmäßig zusammen. Zu den eigenen Märchen, die im Deutschunterricht verfasst werden, dürfen die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen in Kunst aus Pappmaché Figuren gestalten. Zum Abschluss entstehen aus der Kooperation schöne Märchenaufführungen oder Filme, die anderen Klassen vorgestellt werden. Hier finden Sie Bilder des Märchenprojektes: Märchenprojekt
Vorlesewettbewerb in der 6. Jahrgangsstufe
Jährlich im November/Dezember nehmen alle Schülerinnen und Schüler der 6. Jahrgangsstufe mit großer Begeisterung am bundesweiten Vorlesewettbewerb teil. Der Schulentscheid, bei dem auch immer ein/e Schulsieger/in gekürt wird, ist jedes Jahr ein aufregendes Ereignis. Einen Bericht zum Vorlesewettbewerb 2021 finden Sie hier: Vorlesewettbewerb
Theaterfahrt in der 10. Jahrgangsstufe
Dramen werden fürs Theater geschrieben. Deshalb sollen die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen die Werke der Aufklärung oder des Sturm und Drang, die in diesem Schuljahr im Lehrplan stehen, nicht nur lesen und interpretieren, sondern sie auch live auf der Bühne erleben können. Bereits durchgeführt wurden Fahrten nach Ansbach oder Feuchtwangen, wo z.B. „Kabale und Liebe“ auf dem Programm standen.
Weimarfahrt in der 11. Jahrgangsstufe
„Wer den Dichter will verstehen, muss in Dichters Lande gehen.“ (J.W. von Goethe). Traditionell fahren die Deutsch-Kurse der Oberstufe im Herbst für drei Tage in die Dichterstadt Weimar und bewegen sich dort auf den Spuren Goethes und Schillers. Abstecher in die Geschichte, Kunst und Architektur runden das vielfältige Programm ab. Das, was im Unterricht besprochen wurde, wird so greifbar. Einen Bericht zur Weimarfahrt können Sie hier nachlesen: Weimarfahrt
Autorenlesungen
Besonders am Herzen liegt es uns auch, in Autorenlesungen direkten Kontakt zwischen unseren Schülerinnen und Schülern und Literaturschaffenden herzustellen. Deshalb laden wir regelmäßig mehr oder weniger bekannte Autorinnen und Autorin ans Gymnasium Roth ein.
Lesung des Jugendbuchautors Dirk Reinhardt für die 8. Jahrgangsstufe
Seit 2019 besucht der Jugendbuchautor Dirk Reinhardt jährlich das Gymnasium Roth, um den Achtklässlerinnen und Achtklässlern aus seinem Roman „Train Kids“ vorzulesen und sie über die Hintergründe von dessen Entstehung zu informieren. Zwei Berichte über die Lesungen können Sie hier nachlesen: Lesung mit Dirk Reinhardt
Autorenlesung 5. Klasse
Auch die Neulinge am Gymnasium kommen immer wieder in den Genuss einer Autorenlesung. Neben den Lesestunden und dem Besuch in der Buchhandlung erfahren sie auf diese Weise, wie lebendig Lesen und Literatur sind. Einen Bericht zu einer Lesung finden Sie hier: Autorenlesung 5. Klasse
Seit Jahren ist in der fünften Jahrgangsstufe das Projekt der Lesestunden etabliert. Es begann als „Lesekiste“, wobei für die Lesestunde jeweils mit Büchern gefüllte Boxen ins Klassenzimmer gebracht wurden, aus denen sich die Schülerinnen und Schüler ganz nach ihren Interessen Bücher aussuchen und darin schmökern konnten.
Mit der Neugestaltung der Schulbibliothek wurden die Bücherkisten in den Bestand der Bibliothek integriert und seither gehen die Schüler nach einem vorgegebenen Plan, bei dem die Lesestunde durch den Stundenplan rotiert, sodass alle Fächer gleichmäßig beteiligt sind, in die Schulbibliothek, wo sie aus einem noch viel größeren Bücherbestand wählen können. Lediglich in der Corona-Zeit musste kurzfristig wieder auf die Lesekisten umgestellt werden, doch selbst im Klassenzimmer findet das Lesen ohne große Vorgaben großen Anklang.
Die Vorfreude auf die freie Lesezeit ist immer riesengroß und die Schüler wissen schon lange im Voraus, wann die nächste Lesestunde stattfindet. Hastig werden die Büchertaschen in der Bücherei abgestellt, denn man muss sich ja einen Platz auf den begehrten Sitzsäcken sichern und gleichzeitig noch ein gutes Buch finden. Wer zu lange sucht, verliert den Platzkampf. Also greift man schnell nach einem günstig stehenden Asterix-Band und kann es sich im Sitzsack gemütlich machen. So macht die Lesestunde richtig Spaß. Nur leider kam dieses Verhalten bei den Lehrkräften immer schlechter an und es wurde Zeit, sich ein neues Konzept einfallen zu lassen.
Um nicht nur die Begeisterung für das Lesen zu fördern, sondern gleichzeitig die Lesestunde etwas strukturierter zu gestalten, erhalten die Schülerinnen und Schüler nun einen Schnellhefter, in dem auf der ersten Seite klare Anweisungen stehen, was in den Lesestunden gelesen werden soll. Danach folgen Blätter mit verschiedenen Themenbereichen, wie zum Beispiel Mystery, Krimis, Freundschaft und Liebe, aber auch Sachbücher, in die man eintragen muss, was man gelesen hat. Am Ende der Stunde kontrolliert die Lehrkraft dieses Blatt und stempelt es ab. Am Ende des Schuljahres sollten die Schülerinnen und Schüler ein Buch pro Themengebiet ganz lesen und zu einem Thema oder Buch ein Referat vorbereiten. So erhält die Lesestunde nun einen verbindlicheren Charakter und macht immer noch Spaß. Vielleicht wird sogar das Interesse an einem Thema geweckt, für das man sich ohne den kleinen Anstoß durch die Lesestunde nie interessiert hätte. In jedem Fall fördert diese eine Stunde in der Woche die für alle Fächer wichtige Lesekompetenz. Schön wäre es, wenn dadurch auch das Interesse an Büchern generell nachhaltig gesteigert werden könnte. Die große Nachfrage nach Leseausweisen für die Schulbibliothek bei den Schülern der fünften Klassen macht Hoffnung.
Robert Bindner
Schon gewusst? Seit 1995 wird am 23. April der „Welttag des Buches“ gefeiert. Nicht an diesem Tag, sondern erst am 20. Mai 2022 machten sich deshalb die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5d mit ihren Lehrerinnen Frau Neumeier (Deutsch) und Frau Bauer (Kunst) auf den Weg zur Buchhandlung Genniges in Roth, um „ihre Geschichten“ in Empfang zu nehmen.
Auf Initiative des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der Stiftung Lesung werden nämlich anlässlich des Welttages des Buches unter dem Motto „Ich schenk dir eine Geschichte“ jährlich ca. eine Million Bücher für Schülerinnen und Schüler der 4. und 5. Klassen gestiftet, um ihnen Freude am Lesen zu vermitteln.
In der Buchhandlung stellte Frau Stülb, Betreuerin der Kinder- und Jugendbuchabteilung, das diesjährige Welttagsbuch „Iva, Samo und der geheime Hexensee“ erst einmal vor. Die spannende Geschichte kombiniert die aufregenden Erfahrungen der Hexenkinder Iva und Samo mit ihren menschlichen Freunden. Mit etwas magischer Unterstützung decken sie gemeinsam einen Umweltskandal auf und retten schließlich den Hexensee vor skrupellosen Investoren.
Anschließend überprüften die Schülerinnen und Schüler in einem Quiz, ob sie bei der kurzen Lesung gut aufgepasst hatten. In Kleingruppen machten sie außerdem eine Schnitzeljagd durch die Buchhandlung. Als Preis lockt ein Ausflug mit der ganzen Familie in den Europa-Park Rust. Bevor die Kinder ihre Bücher überreicht bekamen, durften sie sich noch ausgiebig bei „Bücher Genniges“ umsehen und ein wenig in aktuellen Kinder- und Jugendbüchern schmökern.
Ein erfrischendes Eis versüßte den Rückweg von diesem Ausflug, der den Schulalltag auf angenehme Weise unterbrach.
Regina Neumeier
Am 9. Dezember 2021 wurde die Schulsiegerin im Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels ermittelt. Die Corona-Einschränkungen sorgten - wie in vielen anderen Bereichen - auch hier dafür, dass die Schule einen neuen Weg beschreiten musste.
Beim Vorlesewettbewerb treten die Sieger der Vorentscheide in den Klassen gegeneinander an. Sie stellen ihr Lieblingsbuch vor und lesen eine spannende Stelle daraus, mit der sie ihr Können zeigen. In einem zweiten Durchgang müssen sie beweisen, dass ihnen auch unbekannte Texte keine Schwierigkeiten bereiten.
In normalen Zeiten versammeln sich dazu alle Schülerinnen und Schüler der 6. Jahrgangsstufe in der kleinen Aula, die Jury sitzt in der ersten Reihe und alle können mitfiebern, wie ihre Klassensiegerin oder -sieger abschneidet. Wie kann man das unter Beachtung der Hygienevorschriften umsetzen? Im vergangenen Jahr musste der Vorlesewettbewerb bereits in Distanz durchgeführt werden, damals praktisch unter Ausschluss der Mitschülerinnen und Mitschüler, denn niemand konnte absehen, was passieren würde, wenn sich alle Schülerinnen und Schüler einer Jahrgangsstufe zu einer Videokonferenz zuschalten würden.
So sollte es nicht wieder sein. Aber in Präsenz war es nicht möglich, alle in einem Raum zu versammeln. Mit tatkräftiger Unterstützung der Technikgruppe, die dank ihrer hervorragenden Ausstattung ein normales Klassenzimmer beinahe in ein Fernsehstudio verwandelt hatte, wurde der Wettbewerb über das Videokonferenztool der Schule in die Klassenzimmer der 6. Klassen übertragen. So konnten alle dabei sein, ohne dass die Hygienevorschriften missachtet würden. Im Raum waren neben den drei Schülern der Technikgruppe nur die vier Klassensieger Josephine Bader, Leni Walter, Katharina Lorenz und Jakob Kühn zusammen mit der Jury und Herrn Bindner, der den Wettbewerb moderierte. Frau Dr. Kumar, die 1. Vorsitzende des Vereins der Freunde des Gymnasiums Roth, Frau Schmauser-Jenal, Co-Vorsitzende des Elternbeirats, die Schülersprecherin Chiara Schmauser und die Vorjahressiegerin Nike Herczig würden über den Sieger entscheiden.
In einem spannenden Wettbewerb hörte die Jury Ausschnitte aus den Jugendbüchern „Harry Potter“, „Die drei !!!“, „School of Talents“ und „Märchenmond“. Damit präsentierten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre hervorragende Lesetechnik und ihre besonderen Interpretationsfähigkeiten. Eine Herausforderung war das Lesen des unbekannten Textes, das oft über den Sieger entscheidet. In umgekehrter Reihenfolge lasen alle einen zweiminütigen Ausschnitt aus dem Magie- und Abenteuerbuch „Merdyns magische Missgeschicke“.
Anschließend zog sich die Jury kurz zur Beratung zurück. Während dieser Zeit durften die Schülerinnen und Schüler in den Klassenzimmern einen Publikumspreis vergeben. Würden sie sich genauso wie die Jury entscheiden?
Die Jury kürte einstimmig die Vertreterin der Klasse 6c, Katharina Lorenz, zur Siegerin. Den Publikumspreis gewann dagegen Jakob Kühn aus der Klasse 6d. Letztlich waren aber alle bereits als Sieger zu dem Wettbewerb gekommen. Deshalb überreichte ihnen Schulleiter Dr. Kleinöder neben der Siegerurkunde Büchergutscheine, die der Verein der Freunde des Gymnasiums Roth großzügig zur Verfügung gestellt hatte.
Der Vorlesewettbewerb zeigte, wie die während der Coronazeit deutlich verbesserte digitale Ausstattung der Schule und der ein Stück weit selbstverständlich gewordene Umgang damit helfen, neue Wege zu gehen und solche Veranstaltungen, die das Leben an der Schule bereichern und ausmachen, auch über räumliche Distanzen hinweg erfolgreich durchgeführt werden können. Man sieht aber auch, dass es für solche Übertragungen aus einem Klassenzimmer mehr braucht als einen Dienstlaptop und schnelles Internet. Dennoch hoffen wir, im nächsten Schuljahr den Vorlesewettbewerb wieder wie gewohnt durchführen zu können.
Robert Bindner
Im Oktober 2021 konnte die traditionelle Weimarfahrt des Rother Gymnasiums nach einer coronabedingen Pause endlich wieder stattfinden. Begleitet von Kolleginnen und Kollegen der Fachschaft Deutsch fuhren die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe in die geschichtsträchtige, thüringische Stadt, um Informationen zu Goethe, Schiller und der Weimarer Klassik sowie zum Bauhaus und dessen Vorläufern über den theoretischen Unterricht hinaus zu erleben.
Am Montagnachmittag startete die Exkursion mit einem Stadtrundgang für die einzelnen Kleingruppen, beispielsweise auf den Spuren der Herzogin Anna Amalia. Beginnend am Wittumspalais führte der Rundweg die Gruppen zum Theaterplatz mit dem Goethe- und Schiller-Denkmal, zur Herderkirche und zum Weimarer Stadtschloss sowie zu Goethes Gartenhaus im Ilmpark. Nachdem am ersten Tag ein Gefühl für die Stadt und ihre beschaulichen Plätze vermittelt wurde, waren der zweite und dritte Tag von der Besichtigung verschiedener Museen geprägt. Zeitversetzt besuchten alle Schülerinnen und Schüler das Goethe- und das Schillerhaus, wodurch ihnen die theoretischen Inhalte des Deutschunterrichts zu diesen beiden prägenden literarischen Persönlichkeiten praxisnah veranschaulicht wurden. Je nach Interesse besichtigten sie außerdem in verschiedenen Zeitfenstern das Nationalmuseum, die Anna-Amalia-Bibliothek, das Bauhaus-Museum und das Neue Museum Weimar, welches sich mit den Vorreitern der Bauhausarchitektur auseinandersetzt. Zwischenzeitlich blieb dabei genug Zeit, die Stadt und ihre schönen Orte selbstständig zu entdecken und das historische Flair bei schönstem Herbstwetter zu genießen.
Beendet wurde die Exkursion mit dem Besuch der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, die die jeweiligen Deutschkurse mit einer Führung besichtigten. Beginnend am Tor mit der Inschrift „Jedem das Seine“ verlief die bedrückende Tour über das Gelände bis hin zum Krematorium und wurde mit Informationen zur Organisation und zur Propaganda des NS-Staats und vor allem zum Lagerleben sowie dem Holocaust gestaltet. Besonders ergreifend endete der Rundgang mit dem Innehalten an einem hautwarmen Gedenkstein, der es wortwörtlich fühlen lässt, dass es Menschen waren, die dort auf grausamste Art entmenschlicht ihr Leben verloren.
Die Exkursion bot allen Beteiligten also in vielerlei Hinsicht wichtige Erfahrungen, die gerade nach der Zeit vieler Einschränkungen in der Unterrichtsgestaltung aber auch im gemeinschaftlichen Miteinander umso wichtiger waren.
Text: Christin Ehrhardt

Bereits zum zweiten Mal in Folge besuchte am 2. März 2020 der Jugendbuchautor Dirk Reinhardt das Gymnasium Roth, um allen Schülerinnen und Schülern der achten Klassen aus seinem Roman „Train Kids“ vorzulesen und sie über die Hintergründe von dessen Entstehung zu informieren.
Während das Buch im Schuljahr zuvor bereits im Unterricht behandelt worden war, trafen die Schülerinnen und Schüler diesmal „unvorbereitet“ auf die Geschichte von fünf südamerikanischen Kindern und Jugendlichen, die sich allein auf den Weg in das vermeintliche Paradies USA machen, um ihre Mütter wiederzufinden oder ein besseres Leben führen zu können. Welchen Gefahren und Problemen sie dabei ausgesetzt sind, erfuhren die Achtklässlerinnen und Achtklässler in der mit großer Überzeugungskraft vorgetragenen Lesung des Autors. Nicht nur der Vortrag verschiedener Stellen des Romans, sondern vor allem auch der mit Bildern veranschaulichte Bericht des Autors von seiner Reise nach Südamerika zog die Schülerinnen und Schüler in den Bann. Denn die Eindrücke, die anschließend in Romanform verarbeitet wurden, sammelte Dirk Reinhardt vor Ort, indem er mit Jugendlichen an der Zugstrecke nach Nordamerika viele intensive Gespräche führte.
In den Pausen konnten sich die Schüler*innen ihr persönliches Exemplar des Romans bzw. auch des neuen Werks „Über die Berge und über das Meer“ vom Autor signieren lassen. Auch diese Geschichte ist sehr lesens- und hörenswert - im März wurde sie in der Kategorie „Preis der Jugendjury“ des Deutschen Jugendliteraturpreises 2020 nominiert.
Nicht nur die Lesung selbst, sondern auch die anschließende Lektürearbeit im Unterricht bzw. im Homeschooling zeigten, dass „Train Kids“ ein Roman ist, dem es gelingt, alle Schüler*innen gleichermaßen zu fesseln. Folgende Auszüge aus Rezensionen der Klasse 8c vermitteln davon einen kleinen Eindruck:
„Ich finde das Buch sehr ansprechend, da es sehr spannend und leicht verständlich geschrieben ist. Auf der Reise von Süd- bis Nordamerika werden die Umstände, in denen die Menschen dort leben, sehr nahegebracht. Auch bei den fünf Hauptpersonen kommt das Problem Armut sehr deutlich zum Vorschein. Ich denke, dieses Buch erweitert das Wissen von vielen Menschen, da diese Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht.“ (Yannick A.)
„Mir persönlich gefällt der Roman sehr gut, da er sehr spannend geschrieben ist und die harte Realität zeigt, was, wie ich finde, den Roman nochmal interessanter macht.“ (Felix S.)
„Durch das Buch bekommt man Einblick in eine Welt, deren Lebensverhältnisse für uns unvorstellbar sind. Dass die Situation so aktuell ist, macht das Buch noch viel spannender und interessanter.“ (Esther R.)
Auch in den Schuljahren 2020/21 und 2021/22 begrüßte die Fachschaft Deutsch Herrn Reinhardt wieder am Gymnasium Roth.
Regina Neumeier
Erstes Ereignis nach fünf Monaten Distanzunterricht
Am Freitag, den 25.06.2021, fand nach fünf Monaten Distanzunterrricht endlich wieder eine besondere schulische Aktivität statt: Am Gymnasium Roth wurde für die 8. Jahrgangsstufe eine Lesung mit dem Jugendbuchautor Dirk Reinhardt über das Buch „Über die Berge und über das Meer“ veranstaltet.
Zu Beginn erklärte Herr Reinhardt, wie der Roman entstanden ist. Im Zusammenhang mit den Recherchen zu seinem vorherigen Buch „Train Kids“, das von der gefährlichen Flucht fünf Jugendlicher durch Mexiko handelt, stieß er auf geflüchtete Afghanen und entschloss sich, einen Roman auch über diese Thematik zu schreiben. Davon ließ er sich inspirieren und schuf die zwei Hauptfiguren des Buches, Soraya und Tarek, die auf unterschiedlichen Wegen aus Afghanistan fliehen wollen. Während der Lesung wechselten sich Textpassagen aus dem Buch mit passenden Bildern und ausführlichem Hintergrundwissen ab. So wurde das Interesse der Schülerinnen und Schüler an dem aktuellen Thema geweckt. Am Ende der letzten vorgelesenen Textstelle erklang großer Applaus vom Publikum. Anschließend konnten die Schülerinnen und Schüler in einer ausführlichen Fragerunde ihre Fragen direkt an den Autor Dirk Reinhardt richten und bekamen interessante und tiefgreifende Antworten: Die Recherche und das Schreiben des Romans dauerten beispielsweise ca. ein Jahr.
Herr Reinhardt nutzte zudem die Gelegenheit, um seinen neuen Roman „Perfect Storm“ vorzustellen. Dieser handelt von Hackern, die eine Menschenrechtsverletzung enthüllen und damit skrupellosen Konzernen schaden. Abschließend lässt sich sagen, dass diese Autorenlesung nach einer sehr langen Zeit ohne schulische Events bei den Schülerinnen und Schülern sowie bei den Lehrerinnen und Lehrern auf große Begeisterung stieß.
Timo Schmidt und Hannes Herold, 8c
Endlich gibt es einmal eine Veranstaltung außerhalb des Unterrichts! Viele Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen erwarteten mit großer Vorfreude den 7. April 2022, an dem Stefanie Baier, Jugendbuchautorin aus Büchenbach, ans Gymnasium Roth kam, um aus ihrem Buch „Amalias geheimes Tagebuch“ vorzulesen.
Nach langer Zeit konnten sich die Schülerinnen und Schüler auf eine klassenübergreifende Veranstaltung freuen, da aufgrund von Corona nur selten oder gar keine Abwechslung außerhalb des „normalen“ Unterrichts stattfinden konnte. Stefanie Baier las aber nicht einfach nur aus ihrem spannenden Roman vor, sondern schaffte es, die SchülerInnen immer wieder einzubeziehen und mitfiebern zu lassen. So brachte sie verschiedene Objekte mit, die alle mit dem Romaninhalt zu tun hatten: eine gefüllte Schatzkiste, einen Hexenhut, ein geheimnisvolles Buch usw. Was befand sich in der Kiste? Welches Geheimnis hatte Amalia? Und wie geht die Geschichte weiter? Dass die Geschichte im englischen Greenwich spielt, half den Zuhörerinnen und Zuhörern auch, sich besser in die Geschichte hineinzuversetzen, da dieser Ort allzu gut aus dem Englischbuch bekannt ist. Die Schülerinnen und Schüler durften zwischen den vorgelesenen Romanausschnitten immer wieder Vermutungen darüber anstellen, was als Nächstes passieren könnte. Das Ende blieb natürlich offen, doch in der Schulbibliothek können alle Interessierten nun die komplette Romanreihe ausleihen und in Amalias Welt eintauchen.
Interessant war es für die Schülerinnen und Schüler auch zu erfahren, wie man eigentlich einen Roman schreibt. Stefanie Baier erzählte von ihren ersten Versuchen und auch Problemen, die während des Schreibens natürlich auch vorkommen. Dadurch erschien das Schreiben eines Romans auf einmal gar nicht mehr so weit weg und vielleicht hat die/der ein oder andere bereits einen ersten eigenen Schreibversuch gestartet…
- StD Robert Bindner (D/Geo/Eth)
- StRin Christin Ehrhardt (D/Sk/Eth)
- StRin Henrike Franz (D/G/Sk)
- OStRin Nadine Fuchs (D/G)
- StDin Barbara Frye (D/E/Eth)
- StRin Caroline Gaßmann (D/RK)
- OStRin i.BV. Gudrun Höfner (D/F)
- StD Manfred Kohl (D/E/G)
- OStRin Dr. Agnes Kornbacher-Meyer (D/G) – Fachschaftsleitung
- StR Johannes Krapf (D/Geo)
- OStR Wolfgang Meyer M.A. (D/G)
- OStR Marcus Mittelstädt (D/Sm)
- StRin Evelyn Müller (D/E)
- OStR Patrick Müller (D/RK)
- StD Rosemarie Mutschler (D/Ev)
- OStRin Regina Neumeier (D/F) – Fachschaftsleitung
- StD Robert Rieß (D/G/Geo)
- StRin Carina Wacker (D/Ev)